Mein neuestes Projekt ist eine neue Telefonanlage für den
eigenen Bedarf.
Ich habe seit Anfang der 90-er Jahre einen
ISDN-Anlagenanschluß mit einem Block von 100 Rufnummern, die ich bei meiner Betriebsgrösse niemals gebraucht habe.
Es gab aber damals noch keinen ISDN-Mehrgeräteanschluss und bei einem späteren Tarifwechsel hätte ich meine
Rufnummer verloren. Für diesen Anschluß zahle ich z.Zt. ca. € 55 monatlich, zuzüglich der
Verbindungsgebühren als günstigsten Tarif.
Eine wirkliche Alternative ist VOIP (Voice over IP oder
Internettelefonie, nicht zu verwechseln mit Skype). Meine Wahl des Providers fiel auf Sipgate, der meinen Rufnummernblock
übernehmen kann und eine Grundgebühr von € 3,90 monatlich, zuzüglich der Verbindungsgebühren
hat.
Als Telefonanlage verwende ich einen einfachen,
handelsüblichen Rechner, der als Betriebssystem ein Linux verwendet, in meinem Falle Debian. An den Rechner werden keine
besonderen Ansprüche gestellt, er braucht auch keine Tastatur, Maus oder Bildschirm. Die kostenlose Software "Asterisk"
übernimmt die Aufgaben einer Telefonanlage. Als Endgeräte kommen handelsübliche VOIP-Telefone zum
Einsatz.
Es ist atemberaubend, was diese Software kann. Abgesehen davon,
dass sämtliche Anrufe mit Datum, Uhrzeit, Dauer und Rufnummer der Gegenstelle protokolliert werden, lassen sich zum
Beispiel Blacklists definieren, d. h. Rufnummern, von denen Sie nicht angerufen werden wollen. Selbstverständlich, mit
einer entsprechenden Ansage. Auch zeitgesteuertes Verhalten lässt sich programmieren. Z. B. außerhalb der
Betriebszeiten werden nur Anrufe angenommen, die in einer Positivliste (Whitelist) stehen. Sie können auch Anrufe
ablehen, bei denen die Übermittlung der Rufnummer unterdrückt ist. Die Software unterscheidet zwischen einer
unterdrückten Rufnummer oder einem Anruf von einem analogen Anschluss, bei dem keine Rufnummer übermittelt werden
kann. Auf diese Weise halte ich mir die lästigen Anrufe von Teilnehmerbefragungen oder Callcentern vom
Hals.